IW2050: Klimaneutralität wird Ordnungsrecht. Folgen für die Wohnungswirtschaft.

4. Fachkongress der Initiative Wohnen.2050

Was kann die Branche in Sachen Klimaneutralität finanziell überhaupt noch leisten?

Am 16. und 17. April 2024 fand der 4. Fachkongress der Initiative Wohnen.2050 (IW.2050) mit über 320 Teilnehmern in Darmstadt statt. Das die Klimaneutralität Ordnungsrecht wird, hat weitreichende Folgen in der Handlungsfähigkeit der Wohnungswirtschaft.

Sanierungsdruck, Wohnungsmangel und umfassende gesellschaftliche Aufgaben stellen bereits eine immense Belastung dar. Hinzu kommen extern bedingte Faktoren wie globale Lieferengpässe, ein Handwerker- und Personalmangel, eine wachsende Zahl an geänderten und neuen Regulatorien auf Bundes- und EU-Ebene, weggefallene bzw. reduzierte Förderungen, ein ungünstiger Kapitalmarkt mit hohen Zinsen, ein immer näher rückender Zeithorizont. Und das Thema Planungssicherheit.

Prof. Dr. Sven Bienert MRICS REV, Universität Regensburg, ordnete in seiner Keynote „Finanzierbarkeit von Klimaneutralität“ die aktuellen Herausforderungen der Wohnungswirtschaft unter monetären Aspekten ein. Anhand seines wissenschaftlichen   Ansatzes zeigte er Lösungsansätze auf, wie diese Transformationsaufgabe finanziell gestemmt werden kann – insbesondere vor dem Hintergrund geänderter ordnungsrechtlicher Vorgaben. "Alle fossilen Energieträger vor Ort müssen weg, das ist die zentrale Message. Aber: Für die entsprechende energetische Ertüchtigung brauchen wir auch eine langfristig planbare Förderkulisse!"

Sein Fazit: "Es geht nicht darum, ob wir als Branche einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten, sondern wie wir dazu sinnvoll beitragen können. Ganz klar ist: Wir brauchen alle Sanierungsfahrpläne für unsere Bestände."

Besonders gut angenommen wurde der neue strukturierte Netzwerkabend mit den Vertreter:innen der Ministerien. Diese konnten erstmals an die Teilnehmer Fragen stellen.Eine Frage von Frau Jura, Leiterin Abteilung Wohnungswesen und Immobilienwirtschaft, BM für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen an die Teilnehmer war, welche DIN Norm sie wegfallen lassen würden, wenn eine neue Verabschiedet wird. Ein spannender und sehr intensiv genutzter Netzwerkabend.


IW2050: Klimaneutralität trotz Zeitenwende

Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe für die Gesellschaft. Auch
die soziale Wohnungswirtschaft arbeitet auf die Klimaneutralität ihrer Unternehmen und Bestände hin.

Die Suche nach bezahlbaren und alternativen Lösungen für die wohnungswirtschaftliche
Praxis, die angestrebte CO2-Neutralität im Betrieb der über 2,1 Millionen
Wohneinheiten im Bestand der Partnerunternehmen, der Einstieg in das
kreislaufgerechte Bauen bildeten daher den thematischen Rahmen des 3.
Fachkongresses der Initiative Wohnen.2050 (IW.2050) am 24. und 25. April 2023 im
Kongresscenter darmstadtium. Unter dem Motto „Klimaneutral betreiben |
Ressourcenoptimiert bauen | Zukunftsfähigkeit organisieren“ trafen sich rund 240
Vertreter:innen der mittlerweile über 200 Partnerunternehmen sowie der zwölf
Institutionellen Partner.

Anerkannte Referent:innen und Diskutant:innen aus der wohnungswirtschaftlichen
Praxis, der Politik, Wissenschaft und Industrie standen in Darmstadt für ein
inhaltsreiches Programm an beiden Kongresstagen. Sie alle – wie auch die
branchenerfahrene Fachjournalistin und Moderatorin Ulrike Trampe – waren
Garanten für den gewünschten umfassenden Wissenstransfer und vertiefenden Gedankenaustausch.